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7 Sicherheitsaspekte beim Fahren abseits der Piste

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Verantwortungsvolles Freeriden

Das Freeriden oder Tiefschneefahren ist für viele Skifahrer und Snowboarder ein unvergleichliches Erlebnis inmitten der Schönheit der winterlichen Berge. Die unberührten Hänge und das Gefühl von Freiheit sind einfach unbezahlbar. Jedoch bringt diese Art des Skifahrens auch Risiken mit sich und erfordert eine verantwortungsbewusste Herangehensweise und eine detaillierte Planung.

In diesem Blog geben wir wertvolle Tipps und Sicherheitsaspekte, wie das Freeride-Abenteuer „sicher“ genossen werden kann.

7 Sicherheitsaspekte beim Fahren abseits der Piste

1. Kenne dein Können und deine Grenze

Man soll beim Tiefschneefahren immer ehrlich zu sich selbst sein und sein eigenes Können realistisch einschätzen. Abseits der Skipiste herrschen andere Bedingungen und viele alpine Gefahren, die beachtet werden müssen. Wenn man sich im Tiefschnee noch nicht ganz sicher fühlt, soll man zuerst unbedingt im Nahbereich von Skipisten das Tiefschnee fahren weiter üben, bis man sich sicher genug fühlt um auch weit entfernt von Pisten eine richtige Varianten- oder Freerideabfahrt planen zu können.

Ein Skilehrer kann die richtige Technik im Tiefschnee vermitteln. Wenn man das Tiefschnee fahren dann soweit beherrscht, empfiehlt es sich gemeinsam mit einem Skiführer die Planung der ersten eigenen Varianten- oder Freerideabfahrt zu machen. Für die erste Tour soll eine einfache und nicht zu anspruchsvolle Tour gewählt werden.

Bei der gemeinsamen Planung lernt man worauf bei der Einschätzung der Lawinensituation geachtet werden muss, wie ein Lawinenlagebericht richtig gelesen wird, wie man die beste Freeride-Line für sich auswählt, welche Ausrüstung gebraucht wird und auf welche andere alpinen Gefahren in der Region geachtet werden muss (zB Steinschlag, …).

2. Die Route der Varianten- oder Freerideabfahrt im Voraus planen

Eine detaillierte, vorherige Planung der Tour ist unumgänglich!

Mit Hilfe einer orthographischen Karte muss die Varianten- oder Freerideabfahrt gründlich geplant werden. Durch die detaillierte Planung kann man sich mit dem Gelände vertraut machen, man erkennt die Steilheit der einzelnen Hänge und auch die Stand- und Rastpunkte sollen geplant werden.

Riskante oder lawinen-gefährdete Abschnitte können so bereits im Vorhinein vermieden und „umfahren“ werden.

Zur gründlichen Planung gehört es auch die Dauer der Abfahrten realistisch einzuschätzen, damit man nicht in die Dunkelheit oder durch die tageszeitliche Erwärmung der Luft im Frühjahr, die die Lawinengefahr steigen lässt, in Bergnot gerät.

Man soll niemals alleine im freien Skiraum unterwegs sein und zusätzlich ist es sehr ratsam, dass andere Personen über den Verlauf der geplanten Tour und die geplante Rückkehr informiert werden. Im Falle, dass man nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurück ist, können Angehörige so eine Suchaktion in Gang setzen.

3. Informationen über Lawinensituation, Wettervorhersage und alpine Gefahren einholen

Eine Einholung von diversen Informationen zur Lawinensituation, wie zB der Lawinenlagebericht, und Gespräche mit lokalen Experten, wie Berg- oder Skiführer, sind unerlässlich für die Tourenplanung und damit auch für die Durchführung der Varianten-/Freerideabfahrt.

Berg- und Skiführer können nicht nur Auskunft über die aktuelle Lawinensituation geben, sondern können auch über spezielle zusätzliche alpine Gefahren, die in der Region beachtet werden müssen, informieren.

Warnungen und regionale Sperrungen müssen unbedingt beachtet werden.

Wenn die Rahmenbedingungen nicht passend sind, soll die Varianten- oder Freerideabfahrt auf jeden Fall verschoben oder abgesagt werden.
Safety first!!! – man hat nur ein Leben und das sollte man schützen!

4. Angemessene Sicherheitsausrüstung verwenden

Welche Sicherheitsausrüstung benötigt man zum Varianten Skifahren und zum Freeriden?

Zur Lawinenausrüstung gehört ein LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät), eine Schaufel und eine Sonde. Moderne Lawinen-Airbag-Rucksäcke sollen nach Verfügbarkeit ebenfalls mitgeführt werden um bei einem Lawinenabgang die bestmöglichsten Überlebenschancen zu haben.

Das eigene Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Material und ein Biwacksack zählt mittlerweile ebenfalls zur erweiterten Standartausrüstung, die beim Freeriden und Tiefschneefahren mitgeführt werden sollen.

Die beste Sicherheitsausrüstung nützt aber niemandem etwas, wenn nicht vorher der Umgang und der Gebrauch dieser Ausrüstung geübt und trainiert wird. Im Ernstfall kann die richtige Verwendung Leben retten!

5. Mindestens einen Freeride-Partner mitnehmen

Man soll niemals alleine im freien Skiraum unterwegs sein! Wenn man die Möglichkeit hat, sich einer Gruppe mit Berg- oder Skiführer anzuschließen, soll man diese Chance immer wahrnehmen.

Wichtig ist es auch, dass es innerhalb einer Gruppe von Freeridern eine klare Kommunikation gibt. Es ist ratsam Zeichen und Signale zu vereinbaren, um sich im Notfall verständigen zu können. Im freien Skiraum gibt es nämlich oft keinen Handyempfang, sodass man sich nicht auf das Mobiltelefon als Kommunikationsmittel verlassen kann.

6. Respektiere die Natur

Beim Variantenfahren und freeriden wird die unberührte Natur durchquert. Die Tierwelt und Umgebung muss unbedingt respektiert werden. Das Befahren von geschützten Gebiete ist streng verboten und die lokalen Vorschriften müssen unbedingt befolgt werden.

Als Freerider muss man sich im Klaren sein, dass man Tiere aufschreckt, die dann durch die Flucht unnötige Energie verbrauchen und im schlimmsten Fall den Winter dadurch nicht überleben können. Die geschützten Bereiche dienen den Tieren als Rückzugsort und sollen geschaut werden.

Es darf auch kein Müll oder Abfall weggeworfen oder hinterlassen werden. Wir Wintersportler erfreuen uns beim Freeriden an der unberührten, sauberen Natur und diese soll auch so beibehalten werden!

7. Notfallplan

Falls Zweifel oder ein ungutes Gefühl aufkommen, soll man nicht zögern und auf das Skifahren im Gelände verzichten. Sicherheit steht immer an erster Stelle! Außerdem ist es sehr wichtig, dass man immer einen Notfallplan hat, um bei einem Unfall oder anderen Notlagen strukturiert und richtig zu handeln und falls nötig die Bergrettung zu verständigen um selber gerettet zu werden oder Hilfe bei der Erstversorgung und beim Abtransport von Verletzten zu erhalten.

Fazit – 7 Sicherheitsaspekte beim Fahren abseits der Piste

Tiefschneefahren kann ein unvergessliches Erlebnis sein, aber die Sicherheit muss oberste Priorität haben. Mit verantwortungsbewusstem und vorrausschaudendem Handeln und dem Einhalten der Sicherheitstipps kann das Abenteuer abseits der Pisten in vollen Zügen genossen werden. Man sollte immer daran denken, dass die Berge bewusst aber auch mit Vorsicht zu genießen sind und mit Respekt behandelt werden sollen.

Gerne begleiten wir Sie auch bei Ihrem ersten Freeride-Abenteuer. Mehr Informationen dafür finden Sie hier. Wir hoffen, dass wir Sie bald am Hochzeiger im Pitztal begrüßen dürfen!

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